Bergheim/Pulheim: Widerstand gegen Segmüller-Erweiterung
Veröffentlicht: Montag, 11.09.2023 15:29
Die Stadt Bergheim will die angekündigte Erweiterung vom Möbelhaus Segmüller in Pulheim nicht kampflos hinnehmen.

Bürgermeister Mießeler will sich mit dem Rechtsanwalt der Stadt besprechen und die übergeordneten Behörden kontaktieren. Er werde klären, wie der Rhein-Erft-Kreis als Bauaufsicht und die Bezirksregierung als Zuständige für Einzelhandelskonzepte das Vorgehen in Pulheim bewerten. Im Laufe der Woche will Mießeler dann die Fraktionsspitzen über den aktuellen Stand informieren.
Am Freitag hatte Segmüller bekannt gegeben, dass das Möbelhaus die Verkaufsfläche (im Bereich Möbel und Küchen) um 8.000 Quadratmeter aufstocken wird. Die Stadt Pulheim habe den Bauantrag dafür genehmigt. Parallel dazu bekam Bergheim entsprechende Unterlagen der Stadt Pulheim zugeschickt. Bergheims Bürgermeister Mießeler ist noch immer geschockt und fassungslos über dieses Vorgehen. So etwas Unfreundliches habe er in 30 Jahren Stadtverwaltung noch nicht erlebt. Zumal Pulheim in dem Zusammenhang auch noch weitere Dinge ohne Absprache oder dem echten Willen zu Kompromissen gemacht habe. Die Stadt Pulheim sieht sich dagegen im Recht. Massiven Streit um Segmüller hatte es schon vor Jahren beim Bau des Gebäudes gegeben. Die Städte Bergheim und Leverkusen hatten Angst um zu starke Konkurrenz für ihren Einzelhandel und vor Gericht erstritten, dass Segmüller nicht so riesig werden darf, wie ursprünglich geplant.
Laut Segmüller haben sich die Städte inzwischen aber weiter entwickelt, so dass von der Erweiterung keine Gefahr ausgehe. Das würden auch Gutachten bestätigen. Laut Bergheims Bürgermeister ist genau das aktuell auch Gegenstand eines Gerichtsverfahrens. Segmüller habe Klage eingereicht, um durchzusetzen, dass der damals geschlossene Vergleich über die Größe Verkaufsfläche angepasst werde. Umso unverständlicher findet es Mießeler, dass nun von Pulheim und Segmüller Fakten geschaffen wurden.