Bergheim/Köln: Gewalt war nicht abgesprochen
Veröffentlicht: Mittwoch, 08.05.2024 06:19
Die Situation sei vor Ort eskaliert – so hat sich im Prozess um die Entführung zweier Männer aus Bergheim und Köln einer der Angeklagten vor Gericht geäußert. Den sechs Männern und einer Frau wird unter anderem versuchter Mord und erpresserischer Menschenraub vorgeworfen.
Mit der Entführung sollten wohl Schulden eines Bauunternehmers eingetrieben werden. Dabei sei die Situation eskaliert, hieß es am ersten Prozesstag. Das Opfer sollte nur eingeschüchtert werden, Gewalt sei nicht abgesprochen gewesen. Den Auftrag zum Geldeintreiben soll ein gleichfalls angeklagter Mann aus Bergheim erteilt haben. Der Bauunternehmer habe ihm eine fünfstellige Summe geschuldet und Rückzahlungsaufforderungen ignoriert, sagte der 57-Jährige am Dienstag vor Gericht aus. Das Opfer war mehr als einen Tag lang in der Gewalt der Entführer. Dann wurde der Mann nach Schilderung des Staatsanwalts schwer verletzt und bewusstlos, nur mit Hose und Schuhen und mit einer Tüte über dem Kopf in einem Waldstück abgelegt. Der Begleiter des Unternehmers war noch am Abend der Entführung unter massiven Drohungen zu Hause abgesetzt worden.
