Bergheim: Fall Alina wird erneut am Landgericht verhandelt
Veröffentlicht: Donnerstag, 16.03.2023 13:57
In Bergheim ist vor Jahren ein kleines Mädchen fast verhungert. Jetzt wird der Fall juristisch neu aufgerollt. Der Bundesgerichtshof hat auf Nachfrage von Radio Erft bestätigt, dass der Richter der Revision der Angeklagten stattgegeben hat. Das Paar war im Mai 2021 wegen versuchten Mordes zu Haftstrafen von neun und sieben Jahren verurteilt worden.

In der Urteilsbegründung hieß es, dass beide der Tochter der Frau nicht nur zu wenig zu essen gegeben, sondern auch ihren Tod in Kauf genommen hatten. So wollten sie demnach vertuschen, dass das Mädchen schon lange vorher durch mangelnde Pflege und Versorgung misshandelt worden war. Eine anderen Schwurgerichtskammer am Landgericht muss jetzt neu über das Strafmaß entscheiden. Es kann jetzt auch geringer ausfallen als im Mai 2021.
Unterdessen hat die Kölner Staatsanwaltschaft bestätigt, dass das Verfahren gegen zwei Mitarbeiter des Jugendamtes mangels Beweisen eingestellt wurde. Sie waren noch zwei Tage vor der Klinikeinweisung des Kindes zu einem Hausbesuch da. Passiert war im Anschluss aber nichts.
Das Mädchen war bei seiner Klinikeinweisung fast einen Meter groß, wog aber nur gut acht Kilogramm. Das entspricht in etwa der Hälfte der Norm. Das Mädchen konnte sich nicht alleine auf den Beinen halten, geschweige denn laufen.