Köln: Baby zu Tode geschüttelt - Vater verurteilt
Veröffentlicht: Mittwoch, 26.06.2024 13:07
Im Mai 2022 war ein rund 3 Monate alter Säugling an schweren Hirnverletzungen gestorben, nachdem er stark geschüttelt worden war – jetzt hat das Kölner Landgericht das Urteil über den Vater gesprochen. Der 35-jährige wurde wegen Beihilfe zur Körperverletzung mit Todesfolge durch Unterlassen und Beihilfe zur Misshandlung durch Unterlassen zu drei Jahren Haft verurteilt.
Nach Angaben der Richterin war das Kind an einem Schädelhirnbruch in Folge eines Schütteltraumas gestorben. Der Säugling sei rund eine Minute lang heftig geschüttelt und dabei auch mit dem Kopf gegen einen harten Gegenstand wie eine Wand geschlagen worden, hieß es von der Richterin. Außerdem war das Kind unterernährt und wurde schon vorher misshandelt. Staatsanwaltschaft und Verteidiger des Angeklagten hatten jeweils auf Freispruch plädiert, weil dem Angeklagten keine konkrete Tathandlung nachgewiesen werden könne. Laut dem Gericht hätten dem Angeklagten die Misshandlungen aber nicht entgangen sein können, weshalb er sich der Beihilfe schuldig gemacht habe. Die in dem Prozess zunächst ebenfalls angeklagte Mutter ist bis heute untergetaucht. Nach ihr wird per Haftbefehl gefahndet.
