Köln: Urteil um ausgesetztes Baby gefallen
Veröffentlicht: Freitag, 12.05.2023 14:30
Wegen versuchten Totschlags an ihrem neugeborenen Sohn ist eine Frau in Köln am Freitag zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Laut dem Kölner Landgericht hatte die 36-Jährige den Säugling kurz nach der Geburt an einem Fußgängerweg in Kölner Stadtteil Porz ausgesetzt.

Damit hat sie laut der Richter - seinen Tod billigend in Kauf genommen. Der Junge überlebte und lebt heute in einer Pflegefamilie. Die Frau hatte ihre Schwangerschaft verheimlicht und das Kind dann 2018 alleine auf der Toilette bei ihrem Vater zur Welt gebracht. Danach wickelte sie den Säugling in eine Laken und legte ihn bei etwa 10 Grad auf dem Weg ab. Zwei Stunden später fand ein Spaziergänger zufällig das stark unterkühlte Kind. Seine Körpertemperatur betrug laut Urteil nur noch lebensbedrohliche 31,5 Grad. Die Mutter hatte sich wenige Tage später der Polizei gestellt. Weil das Verfahren wegen Überlastung der Strafkammer so lange gedauert hat, gelten drei Monate der Strafe als bereits vollstreckt.