Köln: Anklage im Prozess wegen sexuellem Missbrauch verlesen
Veröffentlicht: Montag, 17.04.2023 13:43
Er soll als Babysitter und Betreuer in Kindertagesstätten 23 Kinder schwer missbraucht und teilweise vergewaltigt haben. Vor dem Kölner Landgericht ist am Montag der Prozess gegen einen 34-jährigen Kölner gestartet.

Er soll laut Anklage seine Opfer über ein Betreuungsportal oder als Springer in Kitas kennengelernt haben. Über eine Stunde lang liest die Staatsanwältin die Anklage vor. Das jüngste Opfer war ein Jahr, das älteste 6 Jahre alt. Die Vorwürfe werden im Amtsdeutsch und neutraler Sprache vorgelesen, so gut das geht. Trotzdem ist es totenstill im Gerichtssaal. Auch erfahrene Anwälte schauen immer wieder fassungslos zum Angeklagten. Der hört zunächst regungslos zu, später schüttelt er immer wieder den Kopf, vergräbt sein Gesicht in den Händen und wischt sich Tränen aus den Augen. Der Angeklagte sei eine Gefahr für die Allgemeinheit, sagt die Staatsanwaltschaft. Damit könnte dem Mann im Falle einer Verurteilung die Sicherungsverwahrung drohen. Der Angeklagte war im Juni letzten Jahres nach Hinweisen von Eltern festgenommen worden. Das Urteil ist für Mitte August geplant.