Köln: Noch kein Urteil für Blockade des Godorfer Hafens
Veröffentlicht: Dienstag, 12.09.2023 16:32
Der Kölner Prozess um drei Klimaaktivisten geht weiter. Laut Gericht gab es Dienstagnachmittag wider Erwarten kein Urteil, weil noch ein Zeuge ermittelt werden muss.

Die drei Umweltschützer sollen vor drei Jahren aus Protest gegen den Ölkonzern Shell das Hafenbecken in Godorf blockiert haben. Die 24 Jahre alte Frau und die beiden Männer zwischen 27 und 30 Jahren hingen an einem Seil beziehungsweise saßen in Kajaks und verhinderten, dass Frachtschiffe rein oder raus fahren konnten. Laut Anklage konnte die Shell-Raffinerie sechs Stunden lang nicht mit Rohstoffen versorgt werden, daher lautet der Vorwurf Nötigung.
An der Aktion waren mehr als die drei Aktivisten beteiligt. Die anderen konnten aber bislang nicht identifiziert werden. Die Angeklagten legten beim Prozessstart sogenannte „dramaturgische Geständnisse“ ab: Sie bekannten sich schuldig, als Angehörige des reichen Westens für Klimazerstörungen und Menschenrechtsverletzungen weltweit mitverantwortlich zu sein. Zu der Aktion am Godorfer Hafen sagten sie dagegen nichts. Vor Verhandlungsbeginn hatten rund zwei Dutzend Sympathisanten der Beschuldigten vor dem Kölner Justizzentrum gegen den Shell-Konzern demonstriert.