Rizin-Anschlag: Verdächtiger schon lange unter Verdacht

Der mutmaßliche Rizin-Bomber von Köln war schon lange vor seiner Verhaftung im Visier von Sicherheitsbehörden. Das wurde beim Prozess in Düsseldorf bekannt. Dort muss sich der Mann zusammen mit seiner Frau wegen der Vorbereitung eines islamistischen Anschlags verantworten.

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Das tunesische Innenministerium verweigerte demnach dem Angeklagten im Herbst 2017 die Ausstellung eines Reisepasses. Sicherheitsbehörden in Tunis würden nach dem Mann fahnden, weil dieser versucht habe sich einer Terrororganisation anzuschließen. Zu diesem Zeitpunkt war der Angeklagte also schon im Fokus von Ermittlungsbehörden. Inwieweit und wann deutsche Behörden den Mann als Terrorverdächtigen führten ist noch unklar.

Polizei war Stammgast bei den Angeklagten

Polizei und Jugendamt in Köln hatten schon Monate vor der Festnahme der mutmaßlichen Rizin Bomber von Köln mehrfach Einsätze wegen häuslicher Gewalt in der Wohnung des terrorverdächtigen Paares. Der Richter verlas Chatprotokolle aus denen hervorgeht, dass die angeklagte Konvertitin sich von ihrem Mann trennen wollte und diesen aus der Wohnung geworfen hatte. Dieser habe tagelang auf der Straße gelebt. Grund für den Streit sei einerseits die Aggressivität des Mannes und andererseits, dass der Angeklagte sich an ihre Freundin herangemacht habe, um mit der in die USA ausreisen zu können. Zu dieser Zeit, gut ein halbes Jahr vor der Festnahme, habe es in der Wohnung des Paares nahezu täglich Besuch von Polizei und Jugendamt gegeben.

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