Rhein-Erft: Artenvielfalt muss mehr ins Bewusstsein rücken

Die Themen Artenvielfalt und Artensterben gehen im Vergleich zum Klimaschutz in der aktuellen Wahrnehmung unter und müssen stärker ins Bewusstsein rücken. Das ist ein Ergebnis der Fachtagung Rekultivierung, die am Mittwoch im Schloss Paffendorf stattgefunden hat.

© Franz Kirstein

Bei der Tagung haben Fachleute darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, ein weiteres Artensterben zu verhindern und die Chancen des Strukturwandels für die Biodiversität zu nutzen. Denn noch nie seien so viele Arten in so kurzer Zeit unwiederbringlich verloren gegangen. Ein gutes Beispiel für gelungene Rekultivierung und die Wieder-Ansiedlung von seltenen Tierarten ist nach Angaben der Experten die Sophienhöhe. Es sei RWE gelungen, dass hier wieder viele besonders anspruchsvolle Tierarten heimisch geworden sind, wie etwa Feldhasen, Spechte oder Fledermäuse. Beim Artenschutz sind nach Angaben von Professor Michael Rademacher der TH Bingen auch die Unternehmen gefragt. Sie müssten das Thema in ihre Geschäftsstrategie integrieren. Das habe nicht nur Vorteile für die Natur, sondern auch für das Unternehmen. So gingen beispielsweise Genehmigungsverfahren schneller und seien billiger, wenn das Thema Biodiversität von Anfang an in die Planung miteinbezogen würde. Außerdem achten nach seiner Erfahrung immer mehr Investoren auf Nachhaltigkeit, deshalb hätten es Unternehmen, die auf Biodiversität achten, leichter, an Finanzmittel der Weltbank zu kommen. An der Fachtagung haben auf Einladung von RWE unter anderem Experten aus Wissenschaft, Naturschutz, des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutzes und der Zukunftsagentur Rheinisches Revier teilgenommen.

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