Köln: Verfahren wegen Volksverhetzung eingestellt

Das Amtsgericht Köln hat das Verfahren gegen zwei polnische Priester wegen Volksverhetzung gegen Zahlung einer Geldauflage von mehreren Tausend Euro eingestellt. Der polnische Theologieprofessor und ein leitender Redakteur einer Theologischen Fachzeitschrift hatten im letzten Jahr einen Artikel veröffentlicht, der nach Ansicht der Anklage in Teilen Menschenverachtende Hetze gegen Homosexuelle zum Inhalt hatte.

Es habe trotz Einstellung bis zum Schluss einen ausreichenden Tatverdacht der Volksverhetzung gegeben, so ein Gerichtssprecher, der auch nicht ausgeräumt wurde. Weil beide Angeklagten aber nicht vorbestraft seien und sich entschuldigt hätten, sei es zu dieser Entscheidung gekommen. Stundenlang wurde der fragliche Artikel im Gericht vorgelesen. Die Homo-Mafia bedrohe die Katholische Kirche und sei wie ein Krebsgeschwür oder ein rücksichtsloser Parasit, der sogar bereit sei, seinen Wirt zu töten, war zum Beispiel zu hören. Zum Prozess waren auch polnische Medien und konservative Gläubige aus mehreren Ländern angereist. Von ihnen war nach den kruden Thesen der Geistlichen immer wieder auch Applaus zu hören. Das ist in deutschen Gerichten sehr unüblich.  

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