Köln: Kirchenrichter sagt in Missbrauchsprozess aus

Im Prozess um Missbrauchsvorwürfe gegen einen Katholischen Priester hat am Donnerstagmittag der frühere oberste Kirchenrichter Assenmacher in seiner Zeugenaussage eine Mitverantwortung für Missbrauch zurückgewiesen. Der Priester ist am Kölner Landgericht angeklagt, über Jahre seine Nichten und andere Minderjährige schwer sexuell missbraucht zu haben.

Die Zeugenbefragung der hohen Kirchenfunktionäre soll klären, wer im Erzbistum wann von den bereits 2010 zum ersten Mal erhobenen Vorwürfen wusste und wieso der Mann trotzdem weiter als Priester mit Kindern arbeiten durfte. In dieser Zeit hat der Priester mutmaßlich weitere Minderjährige missbraucht. Als der frühere oberste Kirchenrichter im Erzbistum Köln heute im Zeugenstand erklärte, es habe keine ausreichenden Hinweise gegeben, um einzuschreiten, und er sei auch nicht zuständig gewesen, platze dem Vorsitzenden Richter der Kragen. Wenn Sie oder jemand anders im Erzbistum gewollt hätten, hätten sie mit wenig Aufwand, sehr viel Belastendes erfahren können. Den Umgang der Kirche mit Missbrauch kommentierte der Richter mit dem Satz 'da läuft es einem eiskalt den Buckel runter'.

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