Ermittlungen zu Explosionen in Köln und Umgebung: 50 Ermittler jagen die Mocro-Mafia

In Köln und der Umgebung haben sich in der Vergangenheit die Explosionen gehäuft, die mutmaßlich auf Auseinandersetzungen zwischen Drogenbanden zurückzuführen sind. Eine spezielle Ermittlungskommission untersucht nun die Hintergründe und mögliche Verbindungen zur Mocro-Mafia. Den Ursprung soll die Gewaltspirale im Rhein-Erft-Kreis genommen haben.

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Ermittlungen im Drogenmilieu gegen 20 Beschuldigte

In Köln bearbeitet eine Ermittlungskommission mittlerweile etwa 25 Verfahren im Zusammenhang mit mehreren Explosionen und möglichen Verbindungen zur sogenannten Mocro-Mafia. Dies teilte die Kölner Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Verfahren richten sich gegen mindestens 20 Beschuldigte, erklärte ein Sprecher. In den vergangenen Wochen kam es immer wieder zu Explosionen in Köln, Engelskirchen und Duisburg.

Auslöser war wohl Cannabis-Diebstahl in Hürth

Nach vorläufigen Erkenntnissen der Polizei stehen diese im Zusammenhang mit Auseinandersetzungen zwischen Drogenbanden, auch aus den Niederlanden. Explosionen vor Hauseingängen sind ein oft angewandtes Drohmittel der sogenannten niederländischen Mocro-Mafia. Unter diesem Begriff werden Drogenhändler aus dem Nachbarland zusammengefasst, die teils eine marokkanische Herkunft haben. Die Ermittler vermuten, dass der Diebstahl einer großen Menge Cannabis aus einer Lagerhalle in Hürth der Auslöser für die Gewaltspirale gewesen sein könnte. Zu dem Komplex wird auch eine brutale Geiselnahme in Köln gerechnet. Die bei der Kölner Polizei eingerichtete Ermittlungskommission trägt den Namen "Sattla". Der ungewöhnliche Name kommt aus dem Arabischen, wo "Sattla" "Haschisch" bedeutet. Die Ermittlungskommission umfasst nach Angaben der Kölner Polizei rund 50 Beamte.

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