Corona-Krise: Arbeitsagentur arbeitet mit voller Kraft

Viele Firmen im Kreis setzen in der Corona-Krise auf Kurzarbeitergeld, Insolvenzgeld oder Arbeitslosengeld. Die Arbeitsagentur bei uns meldet einen ungebrochenen Ansturm und kommt mit der Beantwortung der vielen Fragen kaum noch nach.

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Konkrete Zahlen für den Kreis können die Verantwortlichen nicht nennen – aber es gibt eine erste landesweite Hochrechnung. Demnach gingen allein in der letzten Woche über 13.000 Anzeigen von Kurzarbeit bei den Behörden ein. Im Rhein-Erft-Kreis seien viele Branchen betroffen: Unter anderem Reisebüros, Hotels und Gastronomiebetriebe, Veranstaltungsagenturen, Autozulieferer, soziale Einrichtungen und Fitnessstudios. Bei der Arbeitsagentur sind aktuell 60 Mitarbeiter nur damit beschäftigt, an der Hotline zu sitzen und Fragen zu beantworten. Und jedes einzelne Telefonat dauert auch seine Zeit. Denn es dauert, zu erklären, unter welchen Voraussetzungen man Kurzarbeitergeld beantragen kann und wie dann die Auszahlung abläuft. Die Arbeitsagentur verweist darum auf ihre Homepage, auf der sich Betroffene vorab informieren können. Außerdem gibt es dort die Möglichkeit, das Kurzarbeitergeld online zu beantragen. Im Bezirk der Arbeitsagentur Brühl gibt es rund 15.000 Unternehmen mit über 200.000 Beschäftigten. Man könne derzeit nicht sagen, wie viele davon am Ende Kurzarbeit anmelden. Um das bewältigen, wurden auch einige Kollegen, die vor kurzem in den Ruhestand gegangen sind, wieder aktiviert. Außerdem helfen Mitarbeiter aus der Berufsberatung, weil die aktuell auf Eis liegt. Am Ende der Kräfte sei das Team aber trotz der sehr hohen Belastung nicht. Alle seien sich ihrer wichtigen Rolle bewusst und wollten helfen, so gut sie nur können. Außerdem seien die Mitarbeiter durch die Flüchtlingskrise und die Finanzkrise erprobt im Umgang mit solchen Herausforderungen.

Aber auch Menschen ohne Job sind verunsichert

Bei der Arbeitsagentur im Kreis rufen im Moment nicht nur viele verzweifelte Unternehmen an sondern auch Arbeitslose. Sie wollten zum Beispiel wissen, ob ihr persönlicher Gesprächstermin wirklich ausfällt, und ob ihnen auch kein Geld gekürzt wird, wenn sie nicht vorbei kommen. Die Behörde sagt dazu ganz klar: es finde im Moment zwar wegen Corona kein Publikumsverkehr im Arbeitsamt statt – aber dadurch entstünden den Betroffenen keinem Nachteile.Man könne Anträge formlos per E-Mail oder über die Homepage online stellen oder in den Hausbriefkasten einwerfen. Das entlaste die Mitarbeiter in der Behörde auch.

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